BJO-Bundesversammlung 2005

Lesung mit Ursula Seiring

Lesung mit Ursula Seiring

Die diesjährige Bundesversammlung des Bundes Junges Ostpreußen tagte vom 1. bis 3. April 2005 im Bad Pyrmonter Ostheim. Nach der Anreise und einem gemeinsamen Abendessen wurden wir mit dem Film “So weit die Füße tragen” auf die Thematik der bevorstehenden Lesung am kommenden Tag aufmerksam gemacht. Dabei konnten wir feststellen, daß der Preußensaal kinotaugliche Qualitäten besitzt!

Am Samstag begann die eigentliche Sitzung mit Berichten zur gegenwärtigen Lage unserer Gruppe. Besprochen wurden neben aktuellen Grundsatzfragen auch die anstehenden Vorhaben für 2005. Einen Großteil der Zeit verbrachten wir mit Vorbereitungen für das diesjährige Deutschlandtreffen der Ostpreußen in Berlin.

Ein Höhepunkt der Bundesversammlung war die von Frau Ursula Seiring gehaltene Lesung. Die Autorin stellte uns ihr Buch “Du sollst nicht sterben” vor, in dem sie ihre Erlebnisse rund um ihre Deportation von Ostpreußen nach Sibirien dokumentiert hat. Anhand von zentralen Textstellen, die sie oft zusätzlich erklärend veranschaulichte, verschaffte uns die Zeitzeugin einen Einblick in das Schicksal, das viele Frauen nach dem Zusammenbruch Deutschlands am Ende des Zweiten Weltkrieges in sowjetischen Straf- und Arbeitslagern in ähnlicher Weise erleiden mussten. Im Anschluß an die Lesung ging Frau Seiring ausführlich auf die vielen Fragen ein, die sich unter den Teilnehmern ergeben hatten. Alleine die Tatsache, daß sie alle mitgebrachten Exemplare des Buches veräußern konnte, spricht bereits für sich, doch zeigten darüber hinaus verschiedene Reaktionen nach der Versammlung, daß ihr Vortrag offensichtlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte und das Thema auf großes Interesse gestoßen war.

Der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Herr Wilhelm von Gottberg, nahm sich die Zeit, den Teilnehmern der BJO-Bundesversammlung persönlich über die Lage des Verbandes zu berichten. Er informierte uns unter anderem über die Mitgliederentwicklung und die Situation der Preußischen Allgemeinen Zeitung, für die als Stützpfeiler unserer Arbeit eine größere Leserschaft gefunden werden muss. Herr von Gottberg ermunterte den BJO, sich an der Reformdiskussion zur Zukunft der Landsmannschaft zu beteiligen. Alle Mitglieder und Interessenten sind dazu aufgerufen, ihre Anregungen und Vorschläge an den BJO-Bundesvorstand zu richten!

Der Sonntag begann mit einem Referat von Frau Beate Szillis-Kappelhoff über die prußische Vorzeit Königsbergs. Neben allgemeinen Darstellungen zu diesem Teil ostpreußischer Geschichte und Kultur ging sie auf die Siedlung Twangste ein, die sich an einer Stelle des heutigen Stadtgebietes der Pregelmetropole befand. Die Referentin stellte ihren verhältnismäßig unwichtigen Stellenwert im Vergleich zu anderen Orten in dieser Zeit dar. Dabei führte sie die abenteuerlichen Theorien mancher litauischer “Historiker” ad absurdum, die die baltische Geschichte Ostpreußens heute politisch mißbrauchen. Frau Szillis-Kappelhoff machte dabei vor allem auf den sogenannten “Kleinlitauischen Rat” aufmerksam, der mit finanzieller Unterstützung von Exillitauern aus den Vereinigten Staaten weltweit seine Geschichtsklitterungen verbreitet, um territoriale Forderungen auf das Königsberger Gebiet scheinbar historisch zu untermauern.

Im Anschluß an den Vortrag ergab sich eine kontroverse Diskussion über den Stellenwert der prußischen Geschichte in der Landsmannschaft Ostpreußen.

Geschlossen wurde die Versammlung mit dem gemeinsamen Singen des Ostpreußenliedes und der Vorfreude auf ein baldiges Wiedersehen beim Deutschlandtreffen in Berlin.

Das Buch “Du sollst nicht sterben” von Ursula Seiring ist beim Preußischen Mediendienst erhältlich

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