Sommer- und Sportfest der Ostpreußischen Jugend und der deutschen Vereine in Ostpreußen

Wieviel Freude man am Sport haben kann, hat ein Sportfest der ostpreußischen Jugend gezeigt, das Ende Juli am Rande des Sommerfestes der deutschen Volksgruppe im südlichen Ostpreußen in Lötzen stattfand. Es war endlich Sommer! Nach monatelangem, ununterbrochenem Regen hatte die Sonne wie auf Bestellung ihren Durchbruch geschafft und wich von nun an nicht mehr von unserer Seite.

Rund 80 Jugendliche aus der Bundesrepublik, aus Goldap und Ortelsburg sowie eine Gruppe deutschsprachiger, polnischer Schülerinnen aus Lötzen waren dem Ruf der früheren BJO-Bundesvorsitzenden Nanette Kaiser nach Lötzen gefolgt und tummelten sich auf einem Zeltplatz, der sehr malerisch an einem Badesee gelegen war.

Während einige Gruppen schon Stunden vor dem Turnier trainierten, arbeiteten fleißige BJO-Logistiker derweil noch an der Lagerinfrastruktur zur Schaffung des idealen Olympischen Dorfes. Aus einigen alten Baumstümpfen und Brettern entstanden eine Kochstelle sowie Sitzgelegenheiten. Die ostpreußische Flagge wurde zwischen zwei Bäumen hochgezogen und das Spielfeld mußte abgesteckt werden.

Kurz vor Beginn des Turniers trafen weitere Jugendliche u. a. aus Preußisch Holland und eine Freibund-Gruppe aus Niedersachsen ein. Nun konnte es endlich losgehen. Nachdem sich alle um den Sportplatz versammelt hatten, machte die sportliche Leiterin (und Mutter mehrerer BJO-Mitglieder) die “Olympioniken” mit dem Sportreglement vertraut. Das Ostpreußische Olympische Komitee (OOK) kam darin überein, daß alle Mannschaften jeweils gegeneinander spielen mußten.

So verbrachte die Jugend den ganzen Nachmittag mit einem lustigen und spannenden Völkerballspiel. Pausen nutzten die Sportler zur willkommenen Erfrischung im Badesee.

BJO und Freibund gingen als Vorrunden-Sieger hervor und spielten in einem Finale in Anwesenheit des LO-Vorstandes um einen von der Kreisgemeinschaft Allenstein-Land gestifteten Pokal. Insbesondere René Nehrings außerordentlicher Handballbegabung war es letztlich zu verdanken, daß die BJO-Mannschaft als Siegerin hervorging.

Der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Wilhelm von Gottberg, hielt persönlich die Laudatio und überreichte die Preise. Mit einer glutroten Abendsonne am ostpreußischen Horizont endete ein sportlicher Tag und begann eine feier- und sangfreudige Nacht mit Lagerfeuer und Gitarren bündischer Sänger.

Nach gemeinsamer Morgenstunde und reichlich Frühstück zog die Jugend zur Feste Boyen, dem Austragungsort des großen Sommerfestes der Deutschen in Ostpreußen. Ungeachtet des derzeit angespannten deutsch – polnischen Verhältnisses richtete die Landsmannschaft Ostpreußen das Fest in enger Zusammenarbeit mit der polnischen Verwaltung der Stadt Lötzen aus.

Es war der Jugend vorbehalten, durch die Veranstaltung zu leiten. Sabina Wylengowska vom BJO-Bundesvorstand hat – gemeinsam mit Alexander Bauknecht, der mit Sabina Wylengowska dem Neidenburger Deutschen Verein angehört – die Veranstaltung hervorragend moderiert. Eingeleitet wurde das Fest mit einem ökumenischen Gottesdienst. Ein umfangreiches kulturelles Programm mit Tanzgruppen und Chören stand im Mittelpunkt des Tages.

Eine anschauliche und lehrreiche Führung durch die gewaltige Feste Boyen, die militärisch bedeutungslos blieb, bot René Nehring an.

Wie stets war der Abschied von Freunden und von Ostpreußen mit Wehmut verbunden. Gleichwohl: Es war ein grandioses Fest, zweifellos der Höhepunkt des ostpreußischen Fahrtensommers. Gerade das Sportfest ist auf so große Resonanz gestoßen, daß die BJO-Führung im nächsten Sommer wieder ein Sportfest der Jugend in Ostpreußen durchführen möchte.

Gerald Schuster

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