BJO-Sommerfahrt nach Masuren

Während der diesjährigen Sommerfahrt des Bundes Junges Ostpreußen (BJO), im August im Kreis Sensburg haben die Teilnehmer viele Erlebnisse und Eindrücke sammeln können. Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch des Landratsamtes in Sensburg, in welches der Landrat des Kreises Sensburg Antoni Karas, die Teilnehmer der Sommerfahrt offiziell eingeladen hat.

Monika Hafen, Angehörige der deutschen Minderheit, organisierte den Besuch und übersetzte vor Ort. Im Sitzungssaal des Kreistages begrüßte Karas die Gäste und berichtete aus Vergangenheit und Gegenwart des Landkreises. Dabei betonte er die Wichtigkeit deutsch-polnischer Zusammenarbeit und würdigte die Arbeit auf vielen verschiedenen Gebieten. Insbesondere nannte er die Kriegsgräberpflege, welche einen Beitrag zur Versöhnung der Völker leiste und das Andenken an die Gefallenen wahre. Dies gelte unabhängig davon, ob die Gefallenen Deutsche, Russen oder Polen seien.

Weiterhin hob er die Städtepartnerschaft zwischen Sensburg und Remscheid hervor, welche ein gutes Beispiel der Zusammenarbeit sei. Seine Stellvertreterin Magda Lewkowicz hielt anschließend eine interessante und umfassende Präsentation über den Landkreis und stellte Natur, Sehenswürdigkeiten sowie Wirtschaft und Infrastruktur vor. Die Teilnehmer und Vertreter des Landkreises waren sich einig, dass ein stetiger Dialog geführt werden muss und zusammen mehr erreicht werden kann als alleine. In teilweise politisch schwierigen Zeiten war dieser Besuch ein positives Zeichen und bester Beweis dafür, dass Gespräche verbinden.

BJO packt an

Anschließend wurde der BJO von der Arbeitsgemeinschaft zur Erhaltung des Evangelisch Augsburgischen Friedhofes in Sensburg zu einem Arbeitseinsatz eingeladen. Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich seit einem Jahr aktiv für den Erhalt und die Pflege des Sensburger Friedhofes ein, welcher sich unmittelbar unterhalb des bekannten Bismarckturms befindet. Die Einladung nahmen die Teilnehmer gerne entgegen, da es eine besondere und bleibende Erfahrung ist, tatsächlich vor Ort tatkräftig einen Beitrag für die Erhaltung des Kulturerbes zu leisten.

Obwohl der Friedhof bereits 1986 in das Register im Denkmalamt Ermland und Masuren in Allenstein eingetragen wurde, ist er in den letzten Jahren stark vernachlässigt worden. Die Grabsteine sind teilweise zerstört oder unter der Erde verschwunden. Daher gründeten Zofia Wojciechowska und Monika Hafen die Arbeitsgemeinschaft und organisieren regelmäßig Aufräumarbeiten.

Die Teilnehmer packten mit Hilfe von Spaten und Bürste fleißig an. Unter Aufsicht des Kunstkonservators Piotr Supryn konnten sogar gänzlich unter der Erde verschwundene Grabsteine wieder zum Vorschein gebracht werden. Auf einem großen, mit Hilfe eines Seils geborgenen Grabsteins, kam sogar noch die ursprüngliche goldene Schrift zum Vorschein. Das Ergebnis des mehrstündigen Arbeitseinsatzes war damit deutlich sichtbar. Zum Abschluss des Arbeitseinsatzes wurde noch gemeinsam an einem einzelnen Soldatengrab auf dem Friedhof, stellvertretend für die Gefallenen der Weltkriege, in würdevollem Gedenken ein Kranz niedergelegt. Der Besuch in Sensburg wird den Teilnehmern noch lange in guter Erinnerung bleiben.

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